Special-Erfa-Stammtisch: Ergebnisse der Gemeindeumfrage 2025, 18. Juni 2025
Der verlängerte Erfa-Stammtisch vom 18. Juni 2025 zum Thema «Ergebnisse der Gemeindeumfrage 2025» war ein grosser Erfolg. Über 100 Teilnehmende folgten der Einladung – ein starkes Zeichen für das grosse Interesse an den Themen Digitalisierung und Cybersecurity in den Schweizer Gemeinden. Herzlichen Dank für die engagierte Teilnahme und den wertvollen Austausch!
Im Zentrum stand die Präsentation der diesjährigen Gemeindeumfrage, an der 621 Gemeinden teilgenommen haben. Joachim Tillessen (FHNW) stellte die wichtigsten Resultate vor: Während viele Gemeinden erste Fortschritte in der digitalen Transformation verzeichnen, bestehen insbesondere bei IT-Sicherheit, interner Prozessoptimierung, eGovernment und Kulturwandel weiterhin grosse Herausforderungen. Besonders im Bereich Cybersicherheit zeigen sich gravierende Lücken – von fehlenden Inventaren bis zu ungetesteten Notfallplänen.
In der ersten Podiumsdiskussion berichteten Thomas Egger (SAB), Claudia Kratochvil-Hametner (SGV), Stefan Frank (Kanton Luzern) und Andreas Rössler (Stadt Burgdorf) praxisnah über ihre Erfahrungen mit der Digitalisierung in Gemeinden. Sie zeigten eindrücklich auf, wie unterschiedlich der Stand der digitalen Transformation zwischen einzelnen Gemeinden ist – von bereits weit fortgeschrittenen Lösungen bis hin zu ersten Schritten im digitalen Verwaltungsbereich. Deutlich wurde dabei auch, wie entscheidend der Erfahrungsaustausch zwischen Gemeinden sowie gemeinsame Lösungsansätze für eine nachhaltige und effiziente Digitalisierung sind.
Ein zentrales Thema war die Rolle der nationalen und kantonalen Unterstützung. Trotz der verfassungsrechtlich verankerten Gemeindeautonomie zeigte eine begleitende Umfrage deutlich, dass sich viele Gemeinden – insbesondere kleinere – eine stärkere Unterstützung durch die Kantone wünschen. Es wurde betont, dass die Digitalisierung nicht isoliert von einzelnen Gemeinden bewältigt werden kann, sondern koordinierte Strategien und gemeinsame Projekte auf übergeordneter Ebene erforderlich sind.
Besonders für kleinere Gemeinden stellen personelle und finanzielle Ressourcen eine grosse Herausforderung dar. Die Diskussion machte deutlich, dass digitale Projekte häufig am Mangel an Fachkräften und Kapazitäten scheitern oder verzögert werden. Hier können Synergien entstehen, wenn Gemeinden ihre Kräfte bündeln: Durch interkommunale Zusammenarbeit, gemeinsame IT-Lösungen oder überregionale Digitalisierungsinitiativen können Ressourcen effizienter genutzt und Hürden abgebaut werden.
Der Konsens auf dem Podium war klar: Digitalisierung ist eine Gemeinschaftsaufgabe. Wenn Gemeinden, Kantone und der Bund enger zusammenarbeiten und voneinander lernen, können nachhaltige, skalierbare und bürgernahe Lösungen entstehen, die dem gesamten öffentlichen Sektor zugutekommen.
Im zweiten Podium diskutierten Expertinnen und Experten von Swisscom, Abraxas, Adnovum, Talus und ELCA konkrete Strategien und Massnahmen zur digitalen Weiterentwicklung der öffentlichen Verwaltung. Michael Lieberherr, Christophe Gerber, Andreas Achterholt, Michael Weissbach und John Winter waren sich einig: Technologische Lösungen bilden zwar die Grundlage, doch ohne einen tiefgreifenden kulturellen Wandel und die Bereitschaft zur übergemeindlichen Zusammenarbeit bleiben die Potenziale der Digitalisierung ungenutzt.
Die Diskussion war äusserst aufschlussreich: Die Unternehmen präsentierten unterschiedliche Lösungsansätze, betonten jedoch geschlossen, dass nachhaltige Fortschritte nur in enger Partnerschaft mit den Gemeinden erzielt werden können. Der Weg in die digitale Zukunft ist ein gemeinsamer – nur durch Kooperation, Vertrauen und Dialog lassen sich zukunftsfähige Lösungen entwickeln und erfolgreich implementieren.
Ein wichtiges Thema war dabei auch die oft missverstandene Rolle von IT-Dienstleistern. Mehrere Podiumsteilnehmer wiesen darauf hin, dass ein Outsourcing digitaler Aufgaben nicht automatisch bedeutet, dass die Verantwortung vollständig an die externe IT-Firma übergeht oder das Problem damit gelöst ist. Vielmehr braucht es ein gemeinsames Verständnis für die digitalen Prozesse, eine klare Rollenverteilung und eine enge Abstimmung zwischen Gemeinde und Dienstleister.
Zudem wurde deutlich, dass technologische Veränderungen ohne entsprechende Sensibilisierung und Schulung der Mitarbeitenden ins Leere laufen. Der digitale Wandel erfordert Offenheit, Lernbereitschaft und ein neues Rollenverständnis in der Verwaltung – vom Gemeinderat bis zur Sachbearbeitung. Nur wenn dieser kulturelle Wandel aktiv begleitet wird, können digitale Lösungen auch ihre volle Wirkung entfalten. Ein zentrales Fazit: Die Digitalisierung bietet grosse Chancen, doch sie braucht klare Zuständigkeiten, ausreichende Ressourcen und gezielte Unterstützung. Der Wunsch nach koordinierter nationaler Unterstützung – etwa durch Standards, Schulungsangebote oder Förderinstrumente – wurde mehrfach geäussert.
Ein zentrales Thema, das mehrfach angesprochen wurde, war die Rolle der kantonalen Unterstützung. Im Chat wurde die Frage aufgeworfen: „Warum ist die Unterstützung des Kantons nicht wichtiger?“ Eine berechtigte Frage, die auch auf dem Podium reflektiert wurde. Einer der Teilnehmenden formulierte treffend:
„Ich würde sagen: Leitfäden nach dem Prinzip: ‚Wenn ihr keine Ahnung habt, dann macht’s doch so. Wenn ihr Ahnung habt, dann macht, was ihr wollt.’“
Diese Aussage verdeutlicht das Spannungsfeld zwischen Gemeindeautonomie und dem Bedürfnis nach klaren, praxisnahen Vorgaben. Gerade kleinere Gemeinden wünschen sich stärker strukturierte Hilfestellungen, ohne in ihrer Selbstständigkeit eingeschränkt zu werden.
Neben organisatorischen und kulturellen Fragen standen auch sicherheitsrelevante Themen im Fokus: Cybersecurity und Notfallplanung wurden intensiv diskutiert. Viele Gemeinden stehen hier vor grossen Herausforderungen. Der Verein Myni Gmeind leistet in diesem Bereich einen wichtigen Beitrag und entwickelt gemeinsam mit Partnern laufend praxistaugliche Vorlagen. Im Mai war etwa Risikokommunikation im Zeitalter neuer Technologien das Erfa-Stammtisch-Thema. In diesem Rahmen wurde ein Merkblatt zur Risikokommunikation und eine Checkliste zum Krisenmanagement veröffentlicht. Hier der Link dazu: https://ma-commune.ch/de/digital-ratgeber/digital-ratgeber-faq.
Falls Sie selbst konkrete Wünsche oder Anregungen haben: Nutzen Sie unseren Ratgeber – wir freuen uns über Ihre Fragen und unterstützen Sie sehr gerne.
Mehrfach erwähnt wurde im Verlauf der Diskussion auch das Projekt GemeindeConnect. Dieses Vorhaben hat zum Ziel, Synergien besser zu nutzen. Gemeinsam mit den kantonalen Gemeindeverbänden soll der Wissensaustausch gefördert werden. Es sollen durchgängige Lösungen, vom kantonalen Portal bis zu Gemeindefachlösungen unterstützt werden, sowohl fachlich und organisatorisch als auch, wenn nötig, technisch. Ziel ist es, eine gemeinsame digitale Infrastruktur für Gemeinden zu schaffen, die eine sichere und standardisierte Zusammenarbeit über Gemeinde- und Kantonsgrenzen hinweg ermöglicht. Mehr Informationen findet ihr direkt hier:
👉 GemeindeConnect – https://ma-commune.ch/de/gemeindeconnect
Der Special-Erfa-Stammtisch hat deutlich gemacht: Die Gemeinden sind bereit, den digitalen Wandel aktiv zu gestalten – wenn die nötigen Rahmenbedingungen stimmen.
Ein herzlicher Dank geht an unsere Partner und Sponsoren Swisscom, Abraxas, Adnovum, Talus und ELCA, die mit ihrer Unterstützung sowohl die Gemeindeumfrage als auch diesen wertvollen Austausch möglich gemacht haben. Danke für eure Unterstützung und euer Engagement für die digitale Zukunft der Gemeinden!
Organisiert wurde der ERFA-Stammtisch vom Verein Myni Gmeind – Association Ma commune, gemeinsam mit der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete (SAB), dem Schweizerischen Gemeindeverband (SGV) und mit Unterstützung der Digitalen Verwaltung Schweiz.
Vielen Dank an alle Referierenden und Teilnehmenden – für Ihre Offenheit, Ihre Fragen und Ihre Bereitschaft, gemeinsam an der Zukunft unserer Gemeinden zu arbeiten.
Ein inspirierender und informativer Austausch, der eindrucksvoll zeigte, wie wertvoll solche Plattformen für den Wissenstransfer zwischen Gemeinden sind.
Ein herzliches Dankeschön an die kompetenten Referenten für die spannenden Inputs. Die Moderation übernahmen Alexander Sollberger, Präsident des Vereins Myni Gmeind und Joachim Tillessen, Programmleiter des MAS in Corporate Communication Management an der Fachhochschule Nordwestschweiz. Das Video der Veranstaltung können Sie sich noch einmal ansehen.
Die Präsentation steht Ihnen zum Download zur Verfügung:
https://ma-commune.ch/de/umfrage
Weiter steht Ihnen die Medienmitteilung Gemeindeumfrage 2025 zur Verfügung:
Download:
https://ma-commune.ch/de/umfrage
Produkteübersicht im Bereich Cybersecurity:
Unsere Sponsoren bieten ein vielfältiges Portfolio im Bereich Cybersecurity. Gerne präsentieren wir ihre Produkte in der folgenden Übersicht. Die zugehörigen Dokumente mit allen relevanten Informationen finden Sie jeweils unterhalb der Auflistung.
Abraxas:
- Managed Detection & Response (MDR)
Rund-um-die-Uhr-Überwachung der IT-Infrastruktur mit proaktiver Angriffserkennung durch KI und maschinelles Lernen. Schweizer Datenhaltung, schnelle Reaktion durch Security-Expert:innen und automatisierte Gegenmassnahmen schützen vor Schäden und Datenverlust. - Vulnerability Management
Systematisches Schwachstellenmanagement mit Risiko-Priorisierung (VPR), Handlungsempfehlungen und Remediation-Scans. Unterstützt Compliance, reduziert Angriffsrisiken und erhöht die Effizienz bei der Schwachstellenbehebung. - Cyber Defence Services
Kombinierter Schutz durch modernste Sicherheitsplattformen, Skalierbarkeit und dedizierte Sicherheitsexpert:innen. Abraxas übernimmt den Betrieb sicherheitskritischer Systeme vollständig als Managed Service. - Schweizer Datenhaltung & Datenschutz
Alle sicherheitsrelevanten Daten werden ausschliesslich in der Schweiz verarbeitet und gespeichert. Kunden behalten volle Kontrolle über Datenzugriff und -nutzung. - Kundenservice & Onboarding
Schnelles Onboarding, individueller Support und hohe Sicherheitsstandards – speziell ausgerichtet auf den öffentlichen Sektor. Unterstützt durch langjährige Erfahrung und geprüfte Fachkräfte.
Download:
Adnovum:
- Security Consulting
Ganzheitliche Sicherheitsberatung von GRC bis Offensive Security – mit Audits, Penetrationstests und individueller Risikoanalyse. Unterstützt Unternehmen bei der Einhaltung gesetzlicher Vorgaben und dem Aufbau massgeschneiderter Schutzmassnahmen. - Managed Security Services
Laufende Überwachung und Management der Sicherheitslage – abgestimmt auf vorhandene Tools wie Microsoft 365. Deckt Grundschutz bis hin zu komplexen Bedrohungserkennungslösungen ab. - Attack Surface Reduction
Service zur gezielten Reduktion von Angriffsflächen durch Risikoanalyse, Schwachstellenmonitoring und Microsoft-Tool-Integration (z. B. Defender, Sentinel). Verbessert Transparenz und ermöglicht proaktive Sicherheitsstrategien. - Regulatory Security Services
Technische Umsetzung von Compliance-Anforderungen wie DSG, DSGVO, FINMA, DORA – für maximale Sicherheit bei minimalem administrativem Aufwand. Unterstützt Organisationen beim Erreichen von Audit-Readiness und Nachvollziehbarkeit. - Identity & Access Management (IAM)
Über 25 Jahre Erfahrung im Aufbau sicherer Zugriffsstrukturen. Starke Expertise bei der Integration von Identity-Lösungen in komplexe IT-Umgebungen.
Download:
Elca:
- Praethorus
360°-Cybersecurity-Komplettlösung speziell für Gemeinden mit kleinen bis mittelgroßen IT-Infrastrukturen. Bietet Schutz zentraler Systeme, Daten und Informationen – einfach implementierbar, budgetfreundlich und auf kommunale Bedürfnisse zugeschnitten. - 24/7 Incident-Response-Service
Rund-um-die-Uhr-Unterstützung bei Cyberangriffen – remote oder vor Ort. Schnelle Reaktion zur Begrenzung von Schäden und zur Wiederherstellung des Geschäftsbetriebs. - Sicherheitsaudit
Ermittlung geschäftskritischer Risiken durch gezielte Analyse der IT-Umgebung. Grundlage für Massnahmen zur Stärkung der Cyberresilienz. - Überwachung & Schutz kommunaler Infrastrukturen
Früherkennung von Bedrohungen und kontinuierliche Überwachung der Systeme. Ziel ist die Minimierung der Angriffsfläche und Sicherstellung des laufenden Betriebs.
Download:
Swisscom:
- beemNet
Verschlüsseltes, cloudbasiertes Zero-Trust-Netzwerk für Geräte, Apps, Standorte und Cloud-Dienste. - beem Security Editions
Sicherheitsfunktionen in vier Stufen: Essential, Basic, Plus, Premium – mit Malware-Schutz, DLP, UTM, CASB, etc. - beem App
Plattformübergreifende Sicherheits-App für Mobile & Desktop (iOS, Android, Windows, macOS). - beem Protect & Connect
Mobile-Abo mit integriertem Geräteschutz und automatischer Verbindung zum beemNet. - beem Protect
Lizenz für bis zu 3 Geräte mit Zugriff auf beemNet ohne Swisscom-Mobilabo. - beem Collaborate
Temporärer, kontrollierter Zugriff für externe Partner oder Lieferanten – auf Zero-Trust-Basis. - beem Office
Internet- und Telephony-Paket mit eingebautem Standortschutz via beemNet. - Managed Security Services (MSS)
Swisscoms Full-Service-Angebot für Monitoring, Detection & Response. - Computer Security Incident Response Team (CSIRT)
Notfallteam zur Reaktion auf Sicherheitsvorfälle – aktiv in Austausch mit Behörden & Partnern. - Security Operations Center (SOC)
24/7-Überwachung und Analyse von Bedrohungen durch Swisscom-Expertenteams.
Download:
Link:
Talus:
- Security Service Basic
Grundpaket für IT-Sicherheit mit 365-Tage-Logüberwachung der lokalen Infrastruktur. Beinhaltet Monitoring von Antivirus, Firewall, Server- und Switch-Logs sowie Alarmierung gemäss definierten Zuständigkeiten. - Security Service Pro
Erweiterte Sicherheitsüberwachung inklusive Schwachstellenanalyse vor Ort auf Hard- und Softwarebasis. Zusätzlich mit wiederholtem Schwachstellenscan, Network-Traffic-Analyse, Shodan-Alerts und DSGVO/nDSG-konformer Erkennungstechnologie. - Log-Speicherung (12 Monate)
Speicherung sicherheitsrelevanter Logs zur Einhaltung des neuen Datenschutzgesetzes (nDSG). Inklusive Storage-Kosten im Servicepaket enthalten. - Alarmierung & Intervention
Aktive Alarmierung bei Anomalien und Reaktionsmanagement gemäss vordefinierten Eskalationswegen. - Schwachstellenanalyse & Scanning
Mehrfaches Scanning mit Fortschrittsmessung zur nachhaltigen Schwachstelleneliminierung – unterstützt Zertifizierungen und erhöht die Infrastrukturresilienz. - Network-Traffic-Analyse
Signaturbasierte Erkennung von schädlichem Datenverkehr durch Traffic-Mirroring. Dient der frühzeitigen Erkennung gezielter Angriffe.
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